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BDO Verwaltungsratsstudie 2020: Digitalisierungskompetenz spielt eine untergeordnete Rolle

26. Mai 2020

Erstmals untersuchte die BDO Verwaltungsratsstudie verschiedene Aspekte zum Thema Digitalisierung. Besonders erstaunlich ist, dass die meisten befragten Verwaltungsratspräsidenten digitales Know-how bei der VR-Besetzung tendenziell als unwichtig einstufen. Die Studie untersuchte ausserdem die Zusammensetzung der Gremien und finanzielle Entschädigungen.

Die Studie zeichnet ein Bild vom Stand der Dinge vor der Corona-Krise. Der Befragungszeitraum lag im Januar und Februar 2020. Der Blick hinter die Kulissen von Schweizer KMU zeigt, dass unterschiedliche Stadien der digitalen Transformation beobachtbar sind. Viele KMU bewegen sich auf dem Weg zum Ziel «Digitalisierung» noch in der ersten Hälfte.

Wie die Studie von BDO darlegt, spielt die Kompetenz in Bezug auf die Digitalisierung bei der Besetzung des Verwaltungsrats nur eine untergeordnete Rolle. Die meisten befragten Verwaltungsratspräsidenten stufen diesen Aspekt als «gar nicht wichtig» oder «weniger wichtig ein». Zudem gab eine deutliche Mehrheit an, dass im Verwaltungsrat keine Person existiert, die speziell für den Bereich Digitalisierung verantwortlich ist. Nur bei 30 Prozent der Verwaltungsräte nimmt eine Person diese Aufgabe explizit wahr. Dieses Ergebnis erstaunt, zumal davon auszugehen ist, dass die Unternehmen die notwendigen Ressourcen sicherstellen müssen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit unter dem Einfluss der Digitalisierung aufrechtzuerhalten. Die Corona-Krise hat bestätigt, welchen Stellenwert die Digitalisierung für das Funktionieren von Unternehmen hat.
 

Keine Verjüngung im VR

Bei disruptiven Veränderungen wie der Digitalisierung bietet langjährige Berufserfahrung nur bedingt einen Mehrwert, traditionelle Vorgehensweisen können gar hinderlich sein. Dennoch lässt die Verteilung der Altersstruktur darauf schliessen, dass die meisten KMU das Festhalten an erfahrenen Verwaltungsräten höher gewichten als die Aufnahme neuer, jüngerer Mitglieder. Nur 10 Prozent der Mitglieder von Verwaltungsräten in Schweizer KMU sind jünger als 40 Jahre; ein Drittel ist 60 Jahre alt oder älter. Im Vergleich zu 2017 lassen sich somit vergleichsweise wenige Veränderungen feststellen.
 

Frauenanteil leicht gestiegen

Der Anteil der Frauen in den Verwaltungsräten beträgt 16 Prozent und ist damit nach einem leichten Rückgang im Jahr 2017 (14 Prozent) wieder gestiegen. Der höchste Frauenanteil findet sich mit 21 Prozent bei Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitenden. In Anbetracht der Entwicklung über die Zeit hinweg kann festgestellt werden, dass es eine deutliche, wenn auch sehr langsame Zunahme des Frauenanteils in den Verwaltungsräten von Schweizer KMU gibt. Die Verdoppelung des Frauenanteils von den ursprünglichen 7 Prozent im Jahr 1996 dauerte rund 20 Jahre. Hinsichtlich Digitalisierung ist ein Blick auf die jüngeren Frauen interessant: Zwischen der Vertretung von Frauen bis 39 Jahren im Verwaltungsrat und der digitalen Gesamtumsetzung des Unternehmens gibt es eine positive Wechselbeziehung.
 

22'000 Franken Durchschnittshonorar für VR-Mitglieder

Mitglieder eines Verwaltungsrats von KMU mit maximal 1'000 Mitarbeitenden in der Schweiz verdienen durchschnittlich etwas mehr als 22'000 Franken pro Jahr. Mit rund 29'500 Franken (2017: rund 30'700 Franken) liegt die Entschädigung von VR-Präsidenten im Vergleich zu anderen Positionen im Verwaltungsrat deutlich höher. Hinter dem genannten Durchschnittswert verbergen sich deutliche Unterschiede zwischen den Unternehmen. Während 20 Prozent aller VR-Präsidenten mehr als 30'000 Franken pro Jahr erhalten, 6 Prozent sogar mehr als 100'000 Franken, erhalten die anderen 80 Prozent nur 30'000 Franken oder weniger für ihre Leitungs- und Kontrollfunktion; 45 Prozent erhalten sogar nicht mehr als 10'000 Franken.

Nachdem die Entlohnungen von VR-Präsidenten und VR-Delegierten 2017 weiter auseinander lagen, haben sich die Werte gemäss diesjähriger Erhebung wieder leicht angeglichen. Ein VR-Delegierter wird mit durchschnittlich rund 28'200 Franken entschädigt (2017: rund 27'200 Franken). VR-Vizepräsidenten, Mitglieder von VR-Ausschüssen und ordentliche VR-Mitglieder werden durchschnittlich im Bereich von 15'000 bis 17'000 Franken entlohnt.

 

Die Studie kann auf www.bdo.ch/vr-studie kostenlos heruntergeladen werden.

 


 

Zur Studie

Die Verwaltungsratsstudie wurde in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St. Gallen durchgeführt. Basis für die zehnte Ausgabe der BDO Verwaltungsratsstudie, die seit 1995 durchgeführt wird, sind die Angaben von 667 KMU und mittelständischen Aktiengesellschaften (AG) mit maximal 1‘000 Mitarbeitenden. Die Durchführung der Befragung im Januar und Februar 2020 und die Auswertung der Daten erfolgten durch das Schweizerische Institut für Klein- und Mittelunternehmen (KMU-HSG) der Universität St. Gallen.

 

Über BDO

BDO AG ist eine der führenden Wirtschaftsprüfungs-, Treuhand- und Beratungsgesellschaften der Schweiz. Zu ihren Kernkompetenzen zählen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Financial Services, Treuhand, Steuer- und Rechtsberatung sowie Unternehmensberatung. Mit 34 Niederlassungen verfügt BDO über das dichteste Filialnetz der Branche. Persönliche Nähe und Kompetenz gelten bei den rund 1'300 Mitarbeitenden als wichtige Voraussetzung für erfolgreiche und nachhaltige Kundenbeziehungen. BDO AG prüft und berät Unternehmen aus Industrie- und Dienstleistungsbereichen; dazu gehören kleine und mittlere Unternehmen, börsenkotierte Firmen, Öffentliche Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen.

Für international ausgerichtete Kundinnen und Kunden wird die globale BDO Organisation in über 160 Ländern genutzt. BDO AG hat ihren Hauptsitz in Zürich und ist die unabhängige, rechtlich selbstständige Schweizer Mitgliedsfirma des internationalen BDO Netzwerkes mit Hauptsitz in Brüssel (B).