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Russland Due Diligence und KYC - was Sie jetzt beachten sollten

29. März 2022

Als Reaktion auf Russlands Krieg in der Ukraine haben die EU, die USA und weitere westliche Staaten weitreichende Sanktionen gegen Russland und Belarus verhängt. Diese internationalen Wirtschaftssanktionen sind nicht einheitlich aufeinander abgestimmt und ändern sich fast täglich.

Auch die Schweiz hat reagiert: Der Bundesrat hat am 28. Februar 2022 entschieden, die Sanktionen der EU gegen Russland und Belarus zu übernehmen. Die Schweizer Verordnung wurde deshalb am 4. März sowie 16. März 2022 einer Totalrevision unterzogen und seither erneut angepasst. Von den regulatorischen Auswirkungen können indirekt auch Vermögensverwalter und Trustees betroffen sein.

In diesem Umfeld den Überblick zu bewahren, ist gleichsam herausfordernd wie zentral. Was es in der aktuellen Situation besonders zu beachten gilt, um Sanktions- und Unternehmensrisiken sowie Reputationsschäden zu vermeiden, erfahren Sie im Folgenden.

Eigentums- und Kontrollstrukturen verstehen

Stellen Sie sicher, dass Sie die Eigentums- und Kontrollverhältnisse Ihrer (potenziellen) Kunden und Geschäftspartner auch im Kontext der jüngsten Entwicklungen und der Sanktionen gegen Russland und Belarus vollumfänglich kennen. Versichern Sie sich, dass Ihnen deren etwaige Verbindungen zu sanktionierten Unternehmen, Personen oder Strukturen bekannt sind.

Risikoeinstufung richtig einschätzen

Eine niedrige Risikoeinstufung gemäss den bisherigen angewandten Kriterien für Geschäftsbeziehungen mit erhöhten Risiken (GmeR) bedeutet nicht notwendigerweise, dass kein Risiko besteht. Folglich können auch Kunden bzw. Geschäftsbeziehungen mit geringem Risiko Ihr Geschäft und Ihre Reputation potenziell gefährden.

Vorsicht beim Versuch der Umgehung von Sanktionen

Personen oder Gesellschaften, die mit kommenden Sanktionen rechnen oder bereits Sanktionen unterliegen, versuchen naturgemäss Massnahmen zum Schutz ihres Eigentums zu ergreifen. Die geografische Verteilung über mehrere Gerichtsbarkeiten und komplexe Unternehmensstrukturen können es erschweren, festzustellen und zu überprüfen, wer die wirtschaftlich Berechtigten sind oder wer die tatsächliche Kontrolle über den Kunden oder Geschäftspartner hat.

Regulatorische Auswirkungen prüfen

Von der Schweizer Verordnung über Massnahmen im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine (insb. Art 20 und 21) sind Banken und Wertpapierhäuser zunächst stärker betroffen als andere Finanzinstitute. Hierzu gehört unter anderem die Sicherstellung, dass keine Einlagen von russischen Staatsbürgern und in Russland ansässigen Personen oder Unternehmen, die CHF 100'000 übersteigen, angenommen werden (Pro Kunde; unter Berücksichtigung der Ausnahmebestimmungen). Zudem müssen Einlagen von russischen Staatsbürgern und in Russland ansässigen Personen oder Unternehmen bis zum 3. Juni 2022 dem SECO gemeldet werden. Auch für Asset Management Institute sowie Vermögensverwalter und Trustees können diese regulatorischen Anforderungen indirekt relevant werden, wenn sie Vermögenswerte von betroffenen Personen und Gesellschaften betreuen.

Transparenz und Sicherheit schaffen - wie BDO Sie unterstützen kann

Im Rahmen Ihrer aufsichtsrechtlichen Pflichten müssen Sie die Rechts- und Reputationsrisiken im Kontext der Situation in der Ukraine und den Sanktionen gegenüber Russland und Belarus sorgfältig analysieren und bewerten sowie angemessene Massnahmen zum Umgang mit den betreffenden Risiken treffen. Neben der Unterstützung in diesem Risk Assessment bietet BDO gegenüber Beratungskunden ein Enhanced Due Diligence - Business Partner Screening an, welches auf kombinierten Recherchen in Primärquellen basiert und damit über die Abfrage von herkömmlichen Compliance Datenbanken von Drittanbietern hinaus geht. Je nach dem vereinbarten Umfang unseres Screenings werden u.a. folgende Quellen beigezogen:

  • Nationale und internationale Compliance-Datenbanken, einschliesslich PEP- und Sanktionslisten
  • Internationale und länderspezifische Presse- und Medienrecherchen
  • Sonstige Compliance-Informationen (z.B. Insolvenzen, Gerichtsverfahren, Verurteilungen)
  • Recherche in Leak Datenbanken und Enthüllungsplattformen
  • Open Source Intelligence (OSINT) und Social Media Intelligence (SOCMINT) Internet Recherche

     


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