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Outsourcing? Aber bitte bedürfnisorientiert!

01. April 2021

5 min

Unabhängige Vermögensverwalter blicken zweifelsfrei einem spannenden Jahrzehnt entgegen. Unbestritten ist zudem, dass die neuen Regulierungen im Kontext von FINIG mit erhöhten Anforderungen verbunden sind. Dies betrifft insbesondere die Organisation, die Ausstattung der Compliance, das Risikomanagement und das interne Kontrollsystem (IKS). Zudem steigen die Erwartungen an eine moderne IT-Infrastruktur sowie an Portfoliomanagement- und Dokumentationssysteme. Wie können kleinere und mittlere Vermögensverwalter dies alles stemmen, ohne das eigentliche Kerngeschäft aus den Augen zu verlieren?

Dr. Fabian Schmid, Leiter Regulatory & Compliance, kennt die Antwort auf diese und weitere Fragen.

 

Fabian, viele Experten gehen davon aus, dass die unabhängigen Vermögensverwalter zur Umsetzung der neuen regulatorischen Vorschriften auf eine passende Software-Lösung angewiesen sind. Teilst du diese Meinung?

Eine regulatorische Pflicht zur Verwendung einer Software, wie sie etwa für Banken im Bereich der geldwäschereirechtlichen Transaktionsüberwachung gilt, besteht für Vermögensverwalter nach wie vor nicht. Wer ein einfaches Geschäftsmodell, geringe Risiken und überschaubare Grössenverhältnisse hat, dürfte auch ohne Software auskommen. Fest steht aber, dass die regulatorischen Vorschriften im Wesentlichen mehr Aufwand für Tätigkeiten in den Bereichen Risk, Compliance und interner Kontrolle bedeuten - also (Neben-)Tätigkeiten, welche nicht direkt das Kerngeschäft eines unabhängigen Vermögensverwalters betreffen. Es bietet sich folglich an, dass Vermögensverwalter eben diese Tätigkeiten auslagern und als Dienstleistungen von Dritten beziehen, um ihre volle Aufmerksamkeit der Vermögensverwaltung und der Kundenberatung widmen zu können. Ob alle Bedürfnisse rein digital über eine Software abgedeckt werden können, wage ich zu bezweifeln. Im Vermögensverwaltungsgeschäft ist und bleibt die Komponente «Mensch» sehr wichtig.

Worauf sollten Vermögensverwalter bei der Ausgestaltung eines Outsourcings besonders achten?

Zentral ist sicherlich, dass sich die ausgelagerten Dienstleistungen vollumfänglich an den individuellen Bedürfnissen des unabhängigen Vermögensverwalters orientieren und ihm ein modulares (und dadurch auf ihn zugeschnittenes), wo sinnvoll digitalisiertes und vollständiges Service-Angebot aus einer Hand zur Verfügung steht. Ich bin überzeugt: Eine Kombination von moderner IT-Lösung und digitalisiertem Wissen ergänzt durch menschliches Fachwissen schafft deutlichen Mehrwert - und zwar in Form von Kosteneffizienz, Zeitersparnis und Stärkung der eigenen Marke. Wichtig ist auch, dass ein Vermögensverwalter nur Dienstleistungen bezieht, die er aufgrund der aufsichtsrechtlichen Vorgaben auch tatsächlich benötigt und die ihm einen echten Mehrwert verschaffen.

Inwiefern kann BDO ihre Kunden mit einem solchen Angebot unterstützen?

Wir haben im Zuge der Standardisierung unserer etablierten Dienstleistungen bereits vor vielen Jahren die «BDO Service-Plattform für Vermögensverwalter» ins Leben gerufen. Sie ermöglicht die erwähnte Kombination aus «analoger» und digitalisierter Unterstützung. Unabhängige Vermögensverwalter können auf unsere bewährten Dienstleistungen in den Bereichen Treuhand, Compliance, Risk, Internes Kontrollsystem (IKS) und Beratung zurückgreifen und auf Wunsch digitalisierte Servicemodule dazu beziehen. Diese Modularität ermöglicht unseren Kunden, genau das Mass an Unterstützung zu erhalten, das sie auch wirklich brauchen - nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.

Welche Beratungsdienstleistungen legen Sie unabhängigen Vermögensverwaltern im Hinblick auf das baldige Ende der Übergangsfrist besonders ans Herz?

Das Gebot der Stunde ist sicherlich die professionelle Unterstützung im FINIG-Bewilligungsprozess. Ein erfolgreiches Bewilligungsverfahren verlangt wesentlich mehr als das Zusammentragen von Dokumenten wie Strafregisterauszügen oder Standard-Weisungen. BDO hat in der Vergangenheit sowohl als Bewilligungsprüferin als auch als Beraterin zahlreiche FINMA-Bewilligungsprojekte von Vermögensverwaltern begleitet. Aufgrund dieser Erfahrung und Expertise kennen wir die Erwartungen der Aufsichtsbehörden und können so Vermögensverwalter zielgerichtet in einem erfolgreichen Bewilligungsprojekt unterstützen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Möchte ein Vermögensverwalter digitalisierte Servicemodule beziehen, kommt die Kooperations-Partnerin Evolute, neu unter dem Namen Etops bekannt, ins Spiel?

Genau. Als Teil unserer Service-Plattform setzt BDO auf nicht-exklusive Kooperationen mit Software-Anbietern, die relevante regulatorische Anforderungen ganzheitlich abdecken und durch «Best Practices» genug Flexibilität in der Prozessgestaltung erlauben. Dank Kooperationen mit namhaften Software-Anbietern wie Etops (früher: Evolute) bietet BDO den unabhängigen Vermögensverwaltern attraktive Lösungen für ein bedürfnisorientiertes Outsourcing.

Worin liegt der explizite Mehrwert einer Software?

Die Erfahrung unserer Kunden mit der Software von Etops (früher: Evolute) ist, dass sie den Vermögensverwalter in allen Etappen seines Arbeitsablaufs optimal unterstützt. Für das Onboarding bietet das Tool eine einfache und schnelle Lösung. Die Pflege der Kundenbeziehungen geschieht in einem übersichtlichen CRM-Modul, das nahtlos in die Kundendokumentation übergeht. Das Modul «Portfolio Management» umfasst alle Funktionalitäten für die Abwicklung der Vermögensverwaltung, aber auch Portfolio-Analysen, -Strategien und -Restriktionen sowie Order Management. Das Reporting- und Controlling-Modul rundet den Prozess mit Prüfung und Kontrolle von Strategien und Restriktionen ab. Dank der Digitalisierung wird das Wealth Management der Vermögensverwalter moderner, flexibler, effizienter und stärker auf die Einhaltung der Compliance ausgerichtet. Der ganz grosse Vorteil kommt aus unserer Sicht dann ins Spiel, wenn wir von BDO als mandatierte Compliance-Officer oder Riskmanager unsere Kontrollen und Aufgaben beim Vermögensverwalter direkt mittels Online-Zugriff auf die Software ausüben können. Dies ermöglicht uns eine zielgerichtete und effiziente Ausübung dieser wichtigen Aufgaben.

Welche weiteren Kunden-Vorteile birgt die Kooperation von BDO Financial Services mit CRM/PMS-Anbietern im Bereich Wealth Management?

Unsere Partnerschaften mit CRM/PMS-Anbietern ermöglichen es uns, unsere Vermögensverwalter-Kunden auf digitale Art und Weise mit Expertise in den Bereichen GwG, Investment- und Kunden-Compliance, Risk Management, IKS und Berichtswesen zu unterstützen. Zudem erhöht sich unser Verständnis für die Funktionalitäten und Funktionsweisen solcher Software-Lösungen, was auch unserer Tätigkeit als führende Anbieterin von Prüfungsdienstleistungen für Vermögensverwalter zugutekommt.

 

Moderne Technologien erlauben es heute, verschiedenste manuelle Aufgaben automatisiert abzubilden und dadurch nicht nur operationelle Risiken zu reduzieren, sondern auch zeitliche, personelle und somit auch finanzielle Ressourcen anderweitig und besser einzusetzen – dies gilt nicht nur für unsere Kundschaft, sondern auch für BDO insgesamt.

BDO Financial Services ist also auf Mission für die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz. Was treibt Sie an?

Unabhängige Vermögensverwalter sind als KMU Teil der wichtigsten Kundengruppe von BDO. Getreu unserer Mission, dass kein Vermögensverwalter aus regulatorischen Gründen sein Geschäft oder seine Eigenständigkeit aufgibt, möchten wir dazu beitragen, dass Vermögensverwalter auch in Zukunft als unabhängige KMU zur Vielfalt der Schweizer Finanzbranche beitragen. Als erste Anlaufstelle für unabhängige Vermögensverwalter ist es uns wichtig, ihnen über unsere BDO Service-Plattform state-of-the-art Dienstleistungen anbieten können. Eine moderne Plattform unterstreicht dabei nicht nur unseren Fokus auf das für uns wichtigste Kundensegment, sondern bildet auch die Basis, um zukünftig neugegründeten unabhängigen Vermögensverwaltern und Family Offices ein attraktives Angebot offerieren zu können.



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