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  • BDO Verwaltungsratsstudie 2017

    Honorare und Strukturen von Verwaltungsräten in Klein- und Mittelunternehmen in der Schweiz

Studie:

BDO Verwaltungsratsstudie 2017

17. Mai 2017

«Den Verwaltungsräten der KMU kann eine Vorbildfunktion attestiert werden.» - Werner Schiesser, CEO von BDO, im Gespräch mit Sandra Schiess.

 

Die BDO Verwaltungsratsstudie untersucht die Honorare und Strukturen von Verwaltungsräten in Schweizer Klein- und Mittelunternehmen. Befragt wurden insgesamt 689 Aktiengesellschaften mit maximal 1000 Mitarbeitenden.

 

Das Wichtigste im Überblick

 

Durchschnittshonorar KMU Verwaltungsräte: 22’000 Franken

Mitglieder eines Verwaltungsrats (VR) von KMU (Klein- und Mittelunternehmen) in der Schweiz verdienen im Jahr 2017 im Durchschnitt etwa 22’000 Franken. Damit sind Verwaltungsratspräsidien (VRP), Stellvertretungen, Delegierte, VR-Ausschuss- und ordentliche Mitglieder gemeint.

Mit über 30’000 Franken bzw. 27’000 Franken liegt die Entschädigung  von VR-Präsidenten und VR-Delegierten am höchsten. VR-Vizepräsidenten, Mitglieder von VR-Ausschüssen und ordentliche VR-Mitglieder werden durchschnittlich im Bereich von 15’000 bis 17’000 Franken entschädigt.

Der Zentralwert der Entschädigung liegt für VR-Präsidenten und VR-Delegierte bei 15’000 Franken, für die anderen Positionen im Verwaltungsrat bei 10’000 Franken. Die Mehrzahl der Verwaltungsräte verdient also klar weniger als es die Durchschnittswerte vermuten lassen.

 

Honorare sind gegenüber 2014 um 12 Prozent gesunken

Die durchschnittlichen Honorare von Verwaltungsratsmitgliedern sind im Vergleich zu 2014 um 12 Prozent gesunken. Am stärksten zurückgegangen sind die Entschädigungen bei den VR-Delegierten, den VR-Vizepräsidenten und den Mitgliedern von VR-Ausschüssen. Genau das sind auch die Personengruppen, bei denen es seit Ende der 1990er-Jahre zu den stärksten Anstiegen gekommen war.

Grafik 1: Die durchschnittlichen Honorare sind seit 2014 gesunken. Mehr Details zu den Honoraren der verschiedenen Funktionen innerhalb eines VR finden Sie in der vollständigen Studie.

 

Geringere oder ausbleibende Erfolgshonorare

Der Rückgang der Entschädigungen ist vor allem auf geringere oder ausbleibende Erfolgshonorare oder eine freiwillige geringere Entschädigung bei Inhabern des Unternehmens zurückzuführen. Auch eine geringere Entschädigung bei einer Neubesetzung von Positionen sowie eine geringere Entschädigung in jungen Unternehmen haben zum Rückgang der durchschnittlichen Entschädigung beigetragen.

Weitgehend stabil geblieben sind einzig die Entschädigungen von ordentlichen VR-Mitgliedern. Ordentliche VR-Mitglieder erhalten seltener eine Erfolgsbeteiligung und sind gleichzeitig seltener (Mit-)Eigentümer am Unternehmen. Zudem gibt es häufig mehrere ordentliche VR-Mitglieder im Unternehmen, die in der Regel alle gleich entschädigt werden. Eine Kürzung der Vergütung wäre hier nur schwer durchsetzbar.

 

Geringere Unterschiede im Branchenvergleich, Zunahme nach Unternehmensgrösse

Insgesamt haben die Unterschiede der Vergütung nach Branchen abgenommen, während die Unterschiede nach Grösse der Unternehmen wieder leicht gewachsen sind. Die Entschädigung des Verwaltungsrats hat insbesondere bei Klein- und Kleinstunternehmen abgenommen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Verwaltungsratsmitglieder bei diesen Unternehmen häufig auch (Mit-)Eigentümer sind, die in einer wirtschaftlichen Schwächephase – zum Teil freiwillig – eine geringere Entschädigung in Kauf nehmen.

Bei insgesamt mehr als der Hälfte der KMU (54 Prozent) ist die Führung der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats ein und derselben Person übertragen. Bei Kleinstunternehmen ist dieser Anteil mit 68 Prozent noch einmal deutlich höher.

 

Frauenanteil: 14 Prozent

Durchschnittlich verfügt der Verwaltungsrat bei KMU über 3,7 Mitglieder, womit sich keine Veränderung gegenüber 2014 ergeben hat. Der Anteil der Frauen in den Verwaltungsräten beträgt 14 Prozent und ist damit gegenüber der letzten Durchführung der Studie leicht gesunken (2014: 15 Prozent). Der höchste Frauenanteil findet sich bei Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitenden. Bei Unternehmen dieser Grösse sind Familienmitglieder häufig im Verwaltungsrat tätig.

 

Handlungsbedarf: Zusammensetzung des Verwaltungsrates

Bei den 2017 erstmals erhobenen Kriterien für die Besetzung des Verwaltungsrats hat die Berücksichtigung der Eigentümerinteressen die grösste Bedeutung, gefolgt von Branchen- und Marktkenntnissen sowie technologischer und fachlicher Kompetenz. Die Unabhängigkeit gegenüber der Geschäftsleitung ist nur bei grösseren Unternehmen von Bedeutung.

Unsere Untersuchung der Erfolgsfaktoren zeigt jedoch, dass die Unabhängigkeit des Verwaltungsrats gegenüber der Geschäftsleitung gerade bei Familienunternehmen wichtig für deren Performance ist. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass ein erfahrener VR-Präsident mit mehreren anderen Mandaten ein Unternehmen erfolgreicher führt als eine Person ohne andere Mandate. Unabhängigkeit und Professionalität sollten daher bei der Besetzung des Verwaltungsrats beachtet werden.

 

Professionalisierung VR (Anzahl Mandate)

Neben dem untersuchten Mandat verfügen VR-Präsidenten im Durchschnitt über weitere 2,7 VR-Mandate, was ein Indiz für deren Professionalität ist. Bei anderen VR-Mitgliedern liegt der Wert bei 2,2 Mandaten. 40 Prozent der VR-Präsidenten und der anderen VR-Mitglieder verfügen lediglich über ein Mandat und sind vermutlich nur aufgrund ihrer Branchenkenntnis oder familiären Zugehörigkeit im Verwaltungsrat aktiv.

 

Handlungsbedarf: Altersstruktur und Kompetenz hinsichtlich Digitalisierung

Zwei Drittel aller Verwaltungsräte in Schweizer KMU sind 50 Jahre oder älter. Es lässt sich vermuten, dass Herausforderungen wie Digitalisierung durch eine stärkere Berücksichtigung von qualifizierten jungen Personen besser bewältigt werden könnten. Eine Aufnahme von Verwaltungsräten, die im Bereich der Digitalisierung kompetent sind, hat zwar nicht unmittelbar Auswirkungen auf die Performance von Unternehmen, steht aber in einem positiven Zusammenhang zu deren Innovationskraft.

Grafik 2: Altersstruktur von Verwältungsräten

 

Die Durchführung der BDO Verwaltungsratsstudie 2017 erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen (KMU-HSG) der Universität St. Gallen.

 

Sie möchten mehr erfahren? Laden Sie jetzt die gesamte Studie kostenfrei herunter:

 

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